Magic Eye Tube

 

Magic Eye Tubes sind Abstimmanzeigeröhren. Radio und Fernsehgeräte besaßen ein Magic Eye Tube als Pegelanzeige mit der man mittels Elektronen die Signalhöhe bzw. eine Übersteuerung oder Empfangsfrequenz feststellen kann. Sie heißen Magic Eye Tube, weil die grün fluoriszendierende Form an ein Auge erinnert. 

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Magnetofon/Tonbandgerät

 

Ein Tonbandgerät/Magentofon ist Audiorekorder zur analogen Aufzeichnung auf ein Tonband. Diese Technik ist durch digitale Aufnahmemöglichkeiten nicht mehr üblich.

Magneotofon ist ursprünglich ein Markenname für ein 1935 von AEG entwickeltes Magnetton Aufzeichnungsgerät, der sich aber schnell als Synonym für Tonbandgeräte anderer Hersteller wurde.

Tonbandgeräte zeichnen den Ton auf ein mit magnetisierbarem Material beschichteten Plastikbändern auf (ursprünglich auch Papier). 

1. Aufnahme: Im Tonkopf befindet sich ein Elektromagnet, durch den, den aufzuzeichnenden Signale entsprechend, ein unterschiedlich starker Strom fließt. Durch diese Schwankungen enthält das Tonband unterschiedlich stark magnetisierte Abschnitte.

2. Wiedergabe: Bei der Wiedergabe verursachen die unterschiedlich stark magnetisierten Teile des Tonbandes einen zeitlich veränderlichen Stromfluss in der Spule des Tonkopfes. Dieser Strom wird verstärkt und durch Lautsprecher wieder in akkustische Signale zurück übersetzt.

3. Löschung: durch einen gesonderten Löschknopf wird das gesamte Band einem relativ starken, gleichmäßigem Magnetfeld ausgesetzt. Die gespeicherten Informationen gehen verloren und das Band kann neu bespielt werden. Aus diesem Grund müssen Tonbänder von Magneten ferngehalten werden.

(vgl. https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik/artikel/tonbandgeraet# (letzter Zugriff am 24.07.2020)

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Manuskript

 

Schriftliche Ausarbeitung/Vorlage eines Konzepts für Hörspiel/Hörstück etc. Es kann dann etwa der*m Tontechniker*in vorgelegt werden, um zu besprechen welche audioästhetischen Mittel verwendet werden können.Nicht jedes Hörstück braucht ein Manuskript, bzw. gibt es unterschiedliche Begriffe für jene Form der schriftlichen Ausarbeitung eines Hörprojekts.

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Melodie 

Die Melodie (griech., mélos = Lied, Weise; odé = Gesang) ist eine künstlerisch geformte, in sich geschlossene, selbständige und ausdrucksvolle Folge von Tönen. Die Töne erklingen im zeitlichen Nacheinander (und ergänzen sich mit der Harmonie, dem zeitlichen Miteinander). Wesensmerkmale der Melodie ergeben sich aus dem Abstand der Töne und ihren funktionalen Beziehungen zueinander. Die Melodie als plastische, sinnvolle Gestalt stellt mehr als nur die Summe ihrere Elemente, als etwa eine Reihung von Intervallen dar. Rhythmik, Metrik, Harmonik und Dynamik haben wesentlichen Einfluss auf die Beschaffenheit des melodischen Gebildes. 

Ziegenrücker, Wieland: ABC Musik, Allgemeine Musiklehre, Breitkopf & Härtel. Wiesbaden 1998, S. 170.

Die Melodie ist eine einstimmige Tonfolge mit meist charakteristischem Gesamtrhythmus. Zusammen mit der Harmonik bildet sie die wichtigste formgebende Struktur in der Musik. Ihr erster Keim sind Motiv und Figur. Daraus wird die Fortsetzung (zum Thema, zu Themengruppen und Phrasen) entwickelt bzw. durch additive Reihung gebildet.

Qualitätskriterien für Melodien sind: Fasslichkeit, Geschlossenheit, Sanglichkeit, Verständlichkeit (im Idealfall schon beim ersten Hören), innere Logik und Folgerichtigkeit. Es wird unterschieden zwischen der „Sekundenmelodik“ und der „Dreiklangszerlegungsmelodik.“

Die Sekundenmelodik besteht aus großen und kleinen Sekunden (Sekunde: das Intervall zwischen zwei Tönen). Sie erwächst aus dem Prinzip der Tonleiter. Im Wahrnehmungsvorgang löst jeder Ton den vorangegangenen ab. Resultierend handelt es sich um einen graduellen Prozess, der als übergeordnete Linie Zusammenhalt und Gestaltqualität aufweist.

Die Dreiklangszerlegungsmelodik vertritt die eher harmonische Komponente der Melodik, da sie Gruppen von Tönen im Wahrnehmungsvorgang zusammenfasst und ihre spezifische Erwartungshaltung entstehen lässt.

(vgl. Amon, Reinhard: Lexikon der musikalischen Form. Nachschlagewerk und Fachbuch über Form und Formung der Musik vom Mittelalter bis in die Gegenwart. In Zusammenarbeit mit Gerold Gruber. Wien 2011, S. 227) 

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Mikrofonierung

 

 Für die Aufnahme, vor allem von leisen Tönen, eignen sich Kondesatormikrofone am besten.

 Kondensatormikrofone:

Ein Kondensator ist ein elektroakustischer Wandler, der Schall in ein entsprechendes elektrisches Signal wandelt. Aufgrund ihrer extrem geringen Masse, kann die Membran eines Kondensatormikrofons den Schallwellen genauer folgen als etwa die eines dynamischen Mikrofons mit ihrer (relativ) schweren Schwingspule auf der Rückseite. Vorteile: weiteste Frequenzwiedergabe, höchste Impulstreue (d.h. weniger Nachschwingen bei schnellen Attacks (Transienten), z.B. von Schlaginstrumenten oder Akustikgitarre), höhere Empfindlichkeit und niedrigeres Rauschen als dynamische Mikrofone.

 

 Dynamische Mikrofone:

Dynamische Mikrofone sind Mikrofone, die mithilfe von Elektromagnetismus Schall in ein elektrisches Signal umwandeln.

Quelle: https://www.neumann.com/homestudio/de/  (abgerufen am 17.07.2020, 13:46)

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Mischung 

 

Bei diesem Prozess werden die verschiedenen Toninformationen (zum Beispiel Atmo, Originalton, Synchro, oder Soundeffekte) zusammengefügt, um ein Masterband zu erzeugen. Die Gestaltung ist natürlich dem Subjekt überlassen, man muss sich hierbei nicht an Konventionen halten.

Hier kann man beispielsweise von der Lautstärkerelation als Gestaltungsmöglichkeit sprechen. Durch sie werden die räumlichen Tiefenunterschiede in einem Beitrag möglich gemacht.

(Siehe auch: Abmischung)

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Monolog

 

Der Monolog als solitäre Radiostimme im Diskurs mit dem Radiohörer wurde im internationalen Hörspiel früh eingeführt. Aus Frankreich ist in diesem Zusammenhang der Monolog eines Sterbenden – Agonie (1924) von Pierre Camille – überliefert. Hermann Kesser adaptierte in Deutschland seine Erzählung Schwester (1926) mit den Mitteln des Monologs für das Hörspiel und führte aus:

„Der Monolog bietet die Möglichkeit, sich auf die Höhe eines echten und eindrucksvollen Ich-Dramas zu erheben. [ ... ] Und schließlich kommt im Monolog auch das zustande, was ich, um ein Bild von der Filmkunst anzuwenden, eine Großaufnahme nennen möchte, – aber eine Großaufnahme des inneren Menschen, der denkt, fühlt und handelt.“

 https://www.lmz-bw.de/medien-und-bildung/medienwissen/audio/hoerspiel/hoerspielgeschichte/ 

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Montage 

 

In der Musik bezeichnet "Montage" ein Mittel, um die musikalischen Bestandteile wie Pausen, Überblenden, Sprechtexte, Musik etc. zu organisieren beziehungsweise zusammenzufügen. Die Montage wird als das technische Verfahren des Aneinanderfügens mittels Blende, Schnitt und Mischung benutzt. 

(vgl. Gerlof, Manuela, Tonspuren: Erinnerungen an den Holocaust im Hörspiel der DDR, Walter de Gruyter, 2010, S.77)

Montage bezeichnet in der Produktion von Literatur, Film, Audiokunst, Theater (...) im Allgemeinen das (un)planmäßige Zusammenfügen von Text-. Audio-, Bild-Elementen - (siehe Collage).

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Micromontage / Mikromontage 

 

Mit der Micromontage ist die Verwendung der Montage auf der Zeitskala von Microsounds gemeint. Der Hauptvertreter dieser Montage ist der Komponist Horacio Vaggione, der die Micromontage in einigen Werken verwendet hat, wie beispielswiese in dem Werk ,,Octuor" im Jahr 1982. Diese Technik kann die Extraktion, also das Herausziehen, und die Anordnung von Schallteilchen oder die Erzeugung und genaue Anordnung jedes Teilchens umfassen. Durch Micromontage lassen sich komplexe Schallmuster oder einzelne Teilchen, die sogenannten Transienten, erzeugen. Micromontage kann durch grafische Bearbeitung, ein Skript oder automatisiert durch ein Computerprogramm erreicht werden. Folgende Arbeitsschritte sind für die Micromontage notwendig: Zuerst wird eine Bibliothek von Sounddateien in verschiedenen Zeitskalen erstellt oder kompiliert bzw. zusammengestellt. Diese werden in die Bibliothek des Editier- und Mischprogramms importiert. Anschließend wird ein Cursor, ein Skript oder ein Algorithmus verwendet, um jeden Ton zu einem oder mehreren bestimmten Zeitpunkten zu positionieren. Dann wird die Dauer, die Amplitude und die räumliche Position aller Klänge durch ein Skript oder durch einen Algorithmus bearbeitet. 

(Vgl.: https://www.hisour.com/de/sound-collage-35236/ )

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Musik 

 

Musik (musiké téchne, griechisch = Kunst der Musen) ist eine künstlerische Lebensäußerung des Menschen. Nach der antiken Mythologie stellt die Musik ein Geschenk des Gottes Apollon und der Musen dar. Die Geschichte der Musik ist eng mit der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft verbunden, bestimmt von nationalen und territorialen Eigenheiten. Musik wirkt bewußt und unbewußt auf den Menschen, auf Musikausübende wie Musikhörer ein. Es gibt viele Möglichkeiten, die Musik zu untergliedern, z.B. in geistliche und weltliche Musik, nationale und universelle Musik (Weltmusik), artifizielle (Kunst-) und populäre Musik (E-Musik (Ernste) und U-Musik (Unterhaltung), in Vokal- und Instrumentalmusik, Orchester- und Kammermusik, Streicher- und Bläsermusik, elektronische Musik, Oper, Ballett, Jazz, Rock und Folklore. 

Ziegenrücker, Wieland: ABC Musik. Allgemeine Musiklehre, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden, 1998.  

Mögliche Verwendungsmöglichkeiten von Musik im Hörspiel

- Als abstraktes Gestaltungsmittel (z.B. Vor-, Zwischen- oder Nachspiel in realen Handlungen und abstraktem Stimmungsspiel), kann die Musik Szenen verbinden, Gehörtes abrunden oder auf Handlungen einstimmen

- Als konkreter Ausdruck eines Geschehens kann die Musik inneres und äußeres Geschehen verdeutlichen und den Raum charakterisieren oder zum Ausdruck eines inneren Konflikts werden und vom Wirklichen zum Unwirklichen überleiten 

(vgl. Rohnert, Ernst Theo, Wesen und Möglichkeiten der Hörspieldichtung, Phil. Diss. München, 1947)

    

Die Musik im Hörspiel ist nie schlichtes Beiwerk, sondern hat stets die Aufgabe, eine Stimmung zu verdeutlichen, Personen zu charakterisieren oder zum Fortgang der Handlung beizutragen. 

(vgl. Pöttinger, Ida, Lernziel Medienkompetenz. Theoretische Grundlagen und praktische Evaluation anhand eines Hörspielprojekts, München: KoPäd Verlag, 1997, 29)

 

Musik ist die Kunst, akustisches Material wie Töne/Klänge/Geräusche in einer bestimmten (geschichtlich bedingter) Gesetzmäßigkeit hinsichtlich Rhythmus, Melodie, Harmonie zu einer Gruppe von Schallereignissen und zu einer stilistisch eigenständigen Komposition zu ordnen, die innerhalb des für den Menschen hörbaren Bereichs liegt. Akustisches Material lässt sich in Tonsystemen bzw. Tonleitern systematisieren. Töne lassen sich durch Lautstärke, Intensität, Klangfarbe, Tonhöhe und Tondauer voneinander unterscheiden. Durch die zeitlich begrenzte Abfolge und Rythmisierung der Töne enstehen Melodien, während Harmonik durch die Beziehungen der Töne untereinander entsteht.

 (https://www.duden.de/rechtschreibung/Musik,https://de.wikipedia.org/wiki/Musik)

 

Synonyme: Tonkunst, Tonstück, Gedudel, Mucke, Tingeltangel, Klänge
(https://www.duden.de/synonyme/Musik) 

Instrumentalmusik, welche von allen Funktionen, Texten und außermusikalischen Inhalten losgelöst ist und nur sich selbst zum Inhalt hat wird als "Absolute Musik" bezeichnet. Diese Form der Musik gibt es bereits ab dem Jahre 1600. Mit dem Eintreten des 19. Jahrhunderts gilt sie als höchste und vollendete Kunst, da sie als völlig frei und ungebunden zu charakterisieren ist. Als Musterbeispiele Absoluter Musik sind die Sinfonien und Kammermusikwerke von J. Haydn, W. A. Mozart und L. v. Beethoven zu nennen. Sobald Musik als "absolut" betitelt wird, benötigt sie eine Erklärung, die sie von dem möglichen Verdacht inhaltslos zu sein, enthebt.

 (Vgl. Amon, Reinhard: Lexikon der musikalischen Form. Nachschlagewerk und Fachbuch über Form und Formung der Musik vom Mittelalter bis in die Gegenwart. In Zusammenarbeit mit Gerolg Gruber. Wien 2011, S. 15)