Teaser 

 

Herkunft aus dem Englischen to tease= reizen

Um auf den folgenden Radiobeitrag aufmerksam zu machen, wird ein kurzer Clip oder Text abgespielt, der den Inhalt des Beitrages kurz anreißt. Dabei wird nicht viel von dem Thema vorweg genommen, damit der Beitrag trotzdem komplett gehört wird. Der Teaser dient dazu, dass die Neugier des Hörers geweckt wird.

Vgl. http://journalistikon.de/teaser/ . (18.05.2020). Gleichzeitig dient der Teaser in redaktionellen Kontexten zur Genre/Sparteneinordnung.

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Teichoskopie 

 

Ein dramentechnisches Mittel. Ursprünglich ein Begriff aus dem Theater (Zu übersetzen als "Mauerschau" (berichtet "live"/ gleichzusetzen mit dem Botenbericht, der über Vergangenes berichtet), ist es ein integraler Bestandteil für die Narration von Hörspielen; in seiner ursprünglichen Bedeutung bezeichnet Teichoskopie das Phänomen, wenn Figuren Ereignisse beschrieben, die sie gerade innerdiegetisch sehen (beispielsweise indem sie über eine Mauer schauen), die aber, etwa aus technischen Gründen, nicht auf der Bühne gezeigt werden können. Da im Hörspiel nun ein visueller Informationskanal nicht zur Verfügung steht, werden zahlreiche, sonst sichtbare Vorgänge durch Beschreibungen der Sprecher in die Handlung eingeführt. (Quelle: Huber, Martin/ Böhm, Elisabeth: "Teichoskopie", unter: http://www.li-go.de/definitionsansicht/drama/teichoskopie.html 

Vgl. https://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=5401 . 

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Thing 

 

Thing, das; -(e)s, -e 

hist. germanische Gerichtsversammlung, Ding

„Thing“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache,

<https://www.dwds.de/wb/wdg/Thing> 

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Thing-Spiele

 

Thing-Spiele waren eine propagandistische Form des Theaters. Die Nationalsozialist*innen wollten formal und vor allem emotional durch Massenszenen in das Geschehen auf der Bühne (dem völkischen Theater) einbeziehen. Als Mitte der 30er Jahre der Bau dieser Freilichtbühnen nicht weiter voranschritt und Goebbels obendrein den Film und das Radio als effektiveres Propagandamittel entdeckte, verlagerten sich die Thing-Spiele (in enger Überschneidung zu den Gesellschaftsspielen) in das Radio. Dort enthielten sie durch den Wegfall der physischen Partizipation auditive Elemente zur emotionalen Indoktrination, wie bspw. „chorische Partien (ekstatischen Rufen, Gestammel), allegorische Elemente […]“ (Schwamberger: Geschichte der Kunstform, S. 39).

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Timbre 

 

der Klang, die Klangfarbe, qualitative Beschaffenheit des Schalles. Bei der menschlichen Stimme unterscheidet Manuel Garcia (Ecole du Chant, 1840) ein helles und ein dunkles Timbre (clair et obscur). Alle Töne des ganzen Stimmumfanges können mit dem einen oder anderen Timbre erzeugt werden; die Bruststimme erhält durch das helle ihren Glanz, wird aber bei Übertreibung schreiend und bellend; durch das dunkle erhält sie die Abrundung, Eindringlichkeit und Fülle, wird aber bei Übertreibung dumpf, erstickt und rau. Der Einfluss des Timbre macht sich mehr bei hohen als tiefen Tönen geltend. Ferner nimmt Garcia noch viele Modifikationen beider Timbres an, die dem einen oder anderen sich nähern, aber im Allgemeinen als Fehler der Intonation anzusehen sind; z. B. das gutturale, wobei der Ton gequetscht; das nasale, wobei er näselnd; das dicke, wobei er aufgequonnen etc. klingt. Im weiteren Sinne versteht man unter Timbre auch die allgemeinen Klangeigenschaften der Stimme, wonach sie weich, voll, stark oder scharf, spitz, dünn; offen, hell, glänzend, metallisch oder gedeckt, dunkel, matt, heiser etc. erscheint.

[Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 852], https://musikwissenschaften.de/lexikon/t/timbre/

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 Timbre/Klangfarbe 

 

Die Klangfarbe eines Instruments oder einer Stimme

Die Klangfarbe bzw. das Timbre stellt im Bereich der Musik einen Parameter des einzelnen Tons dar.

Klangfarbe / Timbre ist charakteristisch für das Instrument oder die Stimme und der Begriff wird vor allem bei der Charakterisierung von Gesangsstimmen verwendet.

Die Klangfarbe eines Tones ergibt sich aus dem Grundton, den Obertönen, Geräuschen, der Lautstärke und aus dem zeitlichen Verlauf der Gesamtheit der Frequenzen.

Beim Sprechen bezieht sich die Klangfarbe bzw. das Timbre auf die Schwingung der Stimme.

 Der Begriff Timbre zielt im Besonderen auf die qualitative Beschaffenheit des Schalles und im umgangssprachlichen Sinne oftmals auf die Stimmqualität.

 Die Bedeutung der Klangfarbe als gleichwertiger musikalischer Parameter, Gestaltungs- und Struktur- und Strukturmittel wurde erst im 20. Jahrhundert voll erkannt. Die Klangfarbenmelodie entsteht durch mikroprozessuale Veränderungen der Instrumentation und besteht aus einer Folge unterschiedlicher, logisch aufeinander beziehbarer Klänge. A. Webern versteht die Klangfarbe als Signum der Tonhöhe. Folglich bedarf der Wechsel der Tonhöhe ebenfalls des Wechsels der Tonfarbe.

(vgl. Amon, Reinhard: Lexikon der musikalischen Form. Nachschlagewerk und Fachbuch über Form und Formung der Musik vom Mittelalter bis in die Gegenwart. In Zusammenarbeit mit Gerold Gruber. Wien 2011, S. 181 f.) 

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Der Ton 

 

Der Ton ist das Ergebnis einer einfachen sinusförmigen Schwingung eines elastischen Körpers, der von außen in Schwingung versetzt wurde. Zu den wichtigsten Eigenschaften des Tones zählen Höhe, Stärke und Farbe. Die Tonhöhe ergibt sich im wesentlichen aus der Anzahl der Schwingungen pro Sekunde gemessen in Hertz (Hz; benannt nach dem Physiker Heinrich Hertz), bezeichnet als Frequenz. Hohe Schwingungszahlen entsprechen hohen Tönen, niedrige Schwingungszahlen tiefen Tönen (Harfe: kurze Seiten=höhe Töne; lange Seiten=tiefe Töne; Orgel: kleine Pfeifen=Hohe Töne, große Pfeifen=tiefe Töne). Bestimmend für die Tonstärke, gemessen in Phon (griechisch: Ton, Laut), ist hauptsächlich die Weite der Schwingung. Die größte Entfernung vom Ruhepunkt trägt den Namen Amplitude (lat. = Weite, Größe). Je größer die Amplitude, desto stärker der Ton. 

Ziegenrücker, Wieland: ABC Musik. Allgemeine Musiklehre, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden, 1998. 

Der Ton ist aber auch die vielleicht kleinste Einheit einer akustischen Wahrnehmung durch die* Rezipient*in.

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Tonband 

 

Das Tonband hat die Produktion und Wiedergabe des Hörspiels zeitlich unabhängig gemacht, so dass nicht mehr live gesendet werden musste. 

Die Tonbandtechnik hat die künstlerische Arbeit von zufälligen Ereignissen befreit und man konnte die gelungenste Aufnahmen auswählen, die gesendet werden sollte. 

Das Tonband hat beispielsweise die Verwendung von Originalgeräuschen und Musikpassagen in genau ausgesuchter Abstimmung erst ermöglicht. 

(vgl. http://waste.informatik.hu-berlin.de/~koubek/hoerspielwerkstatt/manuskripte/dokumentation/hoerspielelemente.pdf)

 

Das Tonband ist ein schmales, auf einer Spule aufgewickeltes und mit einer magnetisierbaren Schicht versehenes Kunststoffband. Es ermöglicht die magnetische Speicherung von Musik und Sprache. (vgl. https://www.duden.de/rechtschreibung/Tonband )

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Tongestaltung 

 

(engl. Sound Design) Unter der Tongestaltung versteht man das kreative Arbeiten mit Klängen und Geräuschen. 

Sie (die Tongestaltung) beschäftigt sich mit der Bearbeitung und Gestaltung von Tonspuren in Medien (z.B Filme oder Videos.) Dies umfasst Musik, Sprache und Geräusche. In der Filmproduktion gibt es eine Aufteilung der Arbeitsprozesse am Ton in:  O-Ton, Nur-Ton-Editing, Soundediting, Foleytaking, ADR-Taking, Musicediting und Endmischung. 

Töne werden in der Filmproduktion am Set aufgenommen ( z.B Atmo) oder "künstlich" im Studio hergestellt. (z.B auch Nachbearbeitung) (K.H.)

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Toningeneur 

 

Die Mikrofonierung und die Arbeit am Mischpult wird vom Toningeneur übernommen. 

Außerdem steuert er das Lautstärkeverhältnis der einzelnen Mikrofone und Zuspieler. Des Weiteren setzt er Effekte ein und macht die Endmischung.

(Vgl. https://www.lmz-bw.de/medien-und-bildung/medienwissen/audio/hoerspiel/produktion-eines-hoerspiels/, Stand: 25.07.2020).

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Tonmalerei

 

Unter der „Tonmalerei“ wird die musikalische Darstellung des Optischen verstanden. Demnach geht es um den Versuch, mit musikalischen Parametern außermusikalische Inhalte klanglich darzustellen. Die Tonmalerei beruht auf der Übersetzung von sinnlicher Wahrnehmung aus den Bereichen Sehen, Hören und Spüren in rein akustisch-klangliche Darstellung.

Dieses Phänomen ließ sich meines Erachtens nach in vielen Hörspielen des Seminars beobachten. Oftmals haben die Erzeuger der Hörspiele sich bestimmten Klangkörpern bedient, um bestimmte Handlungen oder Empfindungen auszudrücken (teilweise erschienen die verwendeten Geräusche/Töne für eine bestimmte Handlungen/Empfindung sehr prototypisch).

Die ästhetische Ausrichtung der Tonmalerei ist unterschiedlich. Sie erfolgt entweder „objektiv“ auf den darzustellenden Gegenstand oder „subjektiv“ auf die durch den Gegenstand hervorgebrachten Stimmungen und Affekte. Bereits 1780 differenziert der Philosoph J.J. Engel zwischen Tonmalerei als Nachahmung von sinnlichen Eindrücken und von seelischen Empfindungen.

Im 19. Jahrhundert wird aus der Tonmalerei die „Tondichtung“, welche Empfindungen, Symbolisches und konkret Abgebildetes als Objekt der Tonmalerei miteinander verschmelzen lässt.

Die „objektiv-deskriptive Tonmalerei“ stellt außermusikalische Objekte und Prozesse dar (Bsp.: R. Strauss). Die „subjektiv-assoziative Tonmalerei“ stellt hingegen innere und somit seelisch motivierte Klang- und Farbbeziehungen in den Vordergrund (Bsp.: C. Debussy, M. Ravel).

Die am öftesten durch Tonmalerei gestalteten Sachverhalte sind Naturereignisse (Wind, Sturm, Wasser, Gewitter), Tierlaute (Vogelgezwitscher, Hahnenschrei, Wiehern, Summen), Tätigkeiten von Menschen (Kriegslärm, Jagd, Posthorn, Glockengeläut) und die menschliche Sprache bzw. der Tonfall. Teilweise werden für die Tonmalerei auch speziell hergestellte Instrumente verwendet oder es werden spezielle Klangkörper in das Orchester/Ensemble eingebunden (Kuhglocke, Peitsche, Windmaschine, Vogelpfeife).

Bei dem Versuch, Außermusikalisches mit musikalischen Mitteln auszudrücken, etablierten sich musikalische Gattungen wie „Carillon“ (Glockengeläut), „Battaglia“ (Schlachtenlärm), „Chasse“ (Jagdmusik) oder „Berceuse“ (Wiegenlied).

(vgl. Amon, Reinhard: Lexikon der musikalischen Form. Nachschlagewerk und Fachbuch über Form und Formung der Musik vom Mittelalter bis in die Gegenwart. In Zusammenarbeit mit Gerold Gruber. Wien 2011, S. 392)