Internationale (außereuropäische) Radiokunst


Im Rahmen des Seminars sprachen wir vornehmlich über europäische Radiokunst. Der eurozentristische Fokus war sicherlich gut für eine erste Auseinandersetzung mit dem Bereich der Radiokunst. Aber auch die dort auffällige Abwesenheit von Multilingualität innerhalb der Hörstücke wirft die Frage nach einer internationalen, (außereuropäischen) Radiokunst(-Szene) auf. 

Von 1995 bis 2006 strahlte der SFB eine Sendereihe mit dem Titel Internationale Radiokunst aus.

Seit 2018 vergibt das Goethe-Institut in Kooperation mit dem freien Radio CORAX aus Halle ein Stipendium für eine Radio Art Residency. Seitdem erhielten Radiokunstmacher*innen aus Brasilien, Argentinien, Spanien und Ägypten, sowie eine kurdische Künstlerin Stipendien. 

Bspw. gilt das Radio in weiten Teilen Afrikas als wichtigstes Kommunikationsmittel und sendet überdies wichtige gesellschaftliche Impulse aus – so unterzeichneten die Sender Sky FM und Radio Lake Victoria jüngst eine Gender Policy, die auch eine Gleichstellung von Mann und Frau zielt, und somit auch Inhalte verändern wird.

Außerdem gründeten Menschen 2020 das Netzwerk medien.vielfalt mit dem Ziel, ein Netzwerk von Geflüchtetenredaktionen in Deutschland zu eröffnen. Auch hier rückt im Medium Radio – und schließlich auch in der Radiokunst – die Frage nach sprachlicher Barrierefreiheit in den Fokus. Gilt das Radio gemeinhin als wichtiges Informationsmedium, wird es in Deutschland in weiten Teilen auf Deutsch ausgestrahlt. Eine weitere Frage(, die sich auch Radiokunstmacher*innen stellen müssen) hinsichtlich der Barrierefreiheit von Radio(kunst) ist mit Blick auf Leichte Sprache zu stellen: Wer versteht wie und wer bekommt wie den Zugang?

Bleibt – neben vielen weiteren – erst einmal die Frage nach landinternen Plattformen für Radiokunst, die ohne eine globale Vernetzung und der daraus resultierenden Ausstrahlung auf meist europäischen Sendern auskommt.

(https://radiocorax.de/, https://www.aff-bawue.org/2020/01/22/integration-auf-augenhoehe-netzwerk-medien-vielfalt-nimmt-arbeit-auf/)

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Internetradio 

 

wie es der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei einem Internetradio um ein, über das Internet verbreiteter Hörfunk. Die akustischen Radiobeiträge können hierbei jedoch zusätzlich durch Videobilder ergänzt werden.

Der Brock Haus (2005). 11., aktualisierte Auflage, Leipzig, S.408.

„Internetradio“ auch „Webradio“: Hörfunksendung im Internet, dessen Inhalt als Streaming Audio zum Hörer transportiert wird.

Dabei bedient ein Internetradiosender in der Regel ein spezielles Musikgenre („Genresender“). Nichtsdestotrotz findet man auch hier die typischen Merkmale eines herkömmlichen Radiosenders, wie zum Beispiel Moderationen, Themenabende, Interviews oder Diskussionen.

Oft nutzen die Moderatoren auch die interaktiven Möglichkeiten des Internets. So eröffnet der Sender zum Beispiel einen Chatroom und verarbeitet das Feedback der Hörer in Echtzeit auf das Radioprogramm.

Die ersten Webradios entstehen in Deutschland Mitte der 1990er. Der erste Dienst hieß „Info-Radio on Demand“ und wurde vom ORF und SFB gelauncht. Heute gibt es unzählige Anbieter, die, vor allen Dingen aufgrund der wenig kostenintensiven Bereitstellung, einen Webradio-Sender betreiben. 

https://definition.cs.de/internetradio/

Interessant ist hier auch die Veränderung des Hörerlebnisses. Früher saßen die Menschen vor dem Radio und haben auf den Beginn des Hörspiels gewartet, heute sind diese meist zu jeder Zeit abrufbar in Mediatheken. 

(Verweis auf den Eintrag: Podcasts)

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Interview 

 

Eine Befragung zwischen dem Berichterstatter und einer/ mehreren Person(en), in der gezielt Fragen zu einem bestimmten Thema (bsp. politisch, gesellschaftlich) gestellt werden. Können dann später als Radiobeitrag dienen.

Vgl. https://www.radio-office.de/glossar/#acc1442826870005-c810625c-0adf . 

Ein Interview kann im Radio verschiedene Funktionen haben: 

    - Es kann zur Erklärung bestimmter Sachverhalte genutzt werden 

    - Es kann zur Vorstellung einer Person genutzt werden 

    - Es kann zur Einholung einer Meinung oder Wertung von Menschen genutzt werden 

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Intonation 

Bezeichnet den Tonhöhenverlauf innerhalb einer Silbe, eines Wortes, Satzes oder Sprechaktes. Die Intonation dient dazu, die Einstellung des Sprechers auszudrücken oder wichtige Elemente der Äußerung hervorzuheben. 

Je nachdem, wie etwas betont wird, kann das Gesagte verschiedene Bedeutungen haben. 

Zusätzlich zur Tonhöhe können auch Dauer, Stärke und weitere Merkmale eines Tones in der Intonation verändert werden, ebenso wie die länge von Sprechpausen.

(vgl. https://www.wortbedeutung.info/Intonation/ letzter Aufruf: 20.07.2020 und https://www.duden.de/rechtschreibung/Intonation )

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Intonieren 

Die Stimme auf eine bestimmte Tonhöhe einstellen, anstimmen’, auch von Instrumenten ‘zu spielen beginnen’, entlehnt (17. Jh.) aus lat.intonāre ‘donnern, sich mit donnernder Stimme vernehmen lassen’, mlat. ‘einen Gesang anstimmen’ (lat.tonāre ‘donnern, ertönen’). Intonation für ‘Toneinsatz, Tonhöhenverlauf’ (19. Jh.)

 „Intonation“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Intonation>                        

Auch: Einen Satz durch Tonhöhe, Pausen, Lautstärke und weitere Eigenschaften mit Bedeutung versehen. (s.o.)

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Imagination

 

Radiokunst als Ort des Nicht-sichtbaren, des Auditiven, des Individuell-visuellen (ob Zimmerdecke, ob Radioglossar, ob Westpark) stellt sich erst durch ein hohes Maß an Imaginationsleistung der* Rezipient*in her; sofern nicht: (--> live oder --> live-to-air.)

Die Imagination stellt nicht nur bei den auditiven Medien eine wichtige Komponente dar: auch bei anderen analogen Medien, wie zum Beispiel die Schrift/das Buch, ist diese von hoher Bedeutung für die Rezeption.

 Imagination  für ‘Einbildungskraft’ (19. Jh.), frz.imagination (lat.imāginātio, Genitiv imāginātiōnis, ‘Einbildung, Vorstellung’). 

„Imagination“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Imagination>             

Imagination beschreibt die Fähigkeit sich nicht vorhandenen Gegenstände oder Ereignisse vorstellen zu können.

(vgl. https://www.wortbedeutung.info/Imagination/ letzter Aufruf: 20.07.2020)