Geräusch 

 

Die Voraussetzung für das Entstehen eines Tones, Klanges oder Geräuschs ist ein elastischer Körper, der fest (z.B. Saite eines Instrumentes) oder gasförmig (z.B. Luftsäule  in der Flöte) sein kann. Durch äußere Einwirkung, also durch das Anschlagen der Saite oder durch das Anblasen der Flöte, gerät dieser Körper in Schwingungen, die sich  kugelförmig ausbreiten und somit vom Schallerzeuger über den Schallträger Luft zum Schallempfänger (Ohr, Mikrofon) gelangen. Wenn diese Schwingungen unregelmäßig,  aperiodisch sind, ergibt sich ein Geräusch. Ein Geräusch hat keine exakt bestimmbare Tonhöhe. Frequenz und Stärke seiner Bestandteile ändern sich zeitlich und unterliegen  keiner Gesetzmäßigkeit. Geräuschinstrumente sind z.B. Trommeln, Becken, Klappern, Rasseln und in Musikwerken als illustratives Element genutzte Geräusche sind Donner,  Wellen, Sturm, Pferdegetrappel, Vogelgezwitscher. In der zeitgenössischen Musik bilden Geräuschanteile ein wesentliches kompositorisches Element. Bei regelmäßigen, periodischen Schwingungen spricht man von einem Klang und bei sinusförmigen Schwingungen von einem Ton. 

Ziegenrücker, Wieland: ABC Musik. Allgemeine Musiklehre, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden, 1998. 

Geräusche können in der Musik des 20. Jahrhunderts (Futurismus, Brutismus) analog zu Tönen als Mittel des musikalischen Formens eingesetzt werden. Ihren Einsatz finden sie beispielsweise im Vordergrund (als eigentlicher Inhalt) oder Hintergrund (als zu den musikalischen Parametern hinzutretende Ebene) oder als Kontrast.

(vgl. Amon, Reinhard: Lexikon der musikalischen Form. Nachschlagewerk und Fachbuch über Form und Formung der Musik vom Mittelalter bis in die Gegenwart. In Zusammenarbeit mit Gerold Gruber. Wien 2011, S. 145) 

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Geräuschemacher

 

(engl. Foley artist, franz. Bruitage, auch Footstep-Artist oder Walker) Der Geräuschemacher betreibt die Kunst der Nachvertonung von Geräuschen.

Diese Praktik wird eingesetzt, falls der Originalton aus künstlerischen oder technischen Gründen nicht eingesetzt werden kann, oder bestimmte Geräusche aus dramaturgischen Gründen verstärkt werden sollen.

Ein intressanter aspekt hier ist die Nachahmung von Geräuschen, die nicht eins zu eins nachempfunden erden können, entweder weil sie zu schwer realistisch zu erzeugen sind oder schlicht nicht existieren und entsprechend nachempfunden oder neu erschaffen werden müssen (zB. das Brüllen eines Dinosauriers). Wie wird hier das genaue Geräusch festgelegt? 

Außerdem ist hier interessant, in weit Hörgewohnheiten beim Zuschauer geschaffen werden: Über solche Nachempfindungen übernimmt er die Assoziation in seinen Alltag und verknüpft diese mit eventuell ähnliche Geräuschen. Oder erlebt der Rezipient vielleicht sogar in manchen Fällen das künstlich erzeugte Geräusch im Vergleich zu dem tatsächlichen als realistischer? 

(Siehe auch unter Glossar 'F': Foley Artist)

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Gleichschaltung in der NS-Zeit (in Bezug auf den Rundfunk) 

 

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, versuchten diese ihre ideologischen Ziele durch einen Totalitätsanspruch über alle zentralen Staatsorgane u.a. auch der Öffentlichkeitsarbeit durchzusetzen. Darunter fielen dementsprechend auch die Medien wie Presse und Rundfunk. Der Begriff Gleichschaltung etablierte sich durch den damaligen Reichsjustizminister Franz Gürtner, welcher in den gleichnamigen Gesetzen (die seit dem Frühjahr 1933) in Kraft gesetzt wurde. Die meist durch Gesetze erzwungene als auch teilweise freiwillige Anpassung an die Kontrollübernahme der NS-Anhänger wurden besonders durch die Presse, Film und Rundfunk manipulativ eingesetzt. 

(Vgl.: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/etablierung-der-ns-herrschaft/gleichschaltung.html)

Das Radio spielt hier noch einmal eine besonders interessante Rolle, da es in Deutschland von den Nationalsozialisten gerade zum Zweck der Propaganda überhaupt erst massenweise in die Haushalte gebracht wurde. 

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Grain 

 

Grains sind Elementarklänge bzw. auch sogenannte Klangkörner, die eine Dauer von fünf bis 20 ms besitzen. Es handelt sich somit bei Grains um sehr kurze und digitale Klangfragmente. Durch Aneinanderreihen von Grains können neue Klänge erzeugt werden. 

Ein Grain wird durch drei Parameter bestimmt: Durch die Dauer des Grains, durch die Wellenform im Grain und durch die Hüllkurve für das Grain.

(Vgl.: https://de.linkfang.org/wiki/Grain_%28Musik%29, Stand: 26.07.2020., Vgl.: https://de.linkfang.org/wiki/Granularsynthese, Stand: 26.07.2020.).

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Granularsynthese 

 

Die Granularsynthese beinhaltet viele Techniken der Micromontage. Im Unterschied zur Mircomontage ist sie jedoch immer automatisiert. Verbreitet ist die Anwendung der Granularsynthese zur Resynthese von gesampeltem Material, wodurch der aufgezeichnete Klang analysiert wird. Die Granularsynthese kann verwendet werden, um aus verschiedenen Samples interessante Klangspektren zu extrahieren, um durch Durcheinanderwürfeln eines Samples Sound-Effekte zu erzeugen, um einen Low-Fidelity-Time-Stretch-Effekt zu erzielen oder ganz einfach um künstliche Klänge zu erzeugen. Bei der Granularsynthese wird ein kontinuierlicher Klang vorgetäuscht, der in Wahrheit aus vielen einzelnen Teilen besteht, sodass kein vollständiges Sample wiedergegeben wird, sondern nur kurze Ausschnitte eines Samples, die sogenannten Grains. Die Grains können in einer beliebigen Reihenfolge wiedergegeben werden. Wenn ein Grain endet, beginnt wieder eines neues Grain. So werden die Grains erst zerlegt und nachträglich wieder zusammengesetzt. Um die Wiedergabe durchgehend weiterführen zu können und um Artefakte zu minimieren, werden Hüllkurven auf die Grains angewendet. Durch diese Aneinanderreihung von Grains können neue Klänge erzeugt werden. 

Die Granularsynthese wird auch in manchen Synthesizern verwendet.

Diese Methode hat gegenüber der herkömmlichen Sampleabspielmethode den Vorteil, dass die Geschwindigkeit des Abspielvorgangs unabhängig von der Tonhöhe verändert werden kann. Auch die Formanten und die Tonhöhe können bei der Granularsynthese eigenständig bearbeitet werden.

(Vgl.:https://www.hisour.com/de/sound-collage-35236/, Stand: 26.07.2020. Vgl.: https://steinberg.help/halion/v6/de/halion/topics/granular_synthesis/granular_synthesis_c.html, Stand: 26.07.2020.,     

 Vgl.https://de.linkfang.org/wiki/Granularsynthese), Stand: 26.07.2020.).