Feature 

 

Eine sehr lange und aufwendige Radio-Sendung, welche viele Radio-Elemente beinhaltet: So finden sich dort O-Töne, Musik, Geräusche, Zitate und Reportagen. Wichtig ist, dass die Features immer Fakten an den Hörer übermitteln (Gegenteil von Hörspiel). Um den Hörer dabei für einen längeren Zeitraum auf den Beitrag aufmerksam zu machen, können spielerische Elemente und Überraschungen (Geräusche und Töne) nützlich sein.

(Vgl. https://www.br.de/sogehtmedien/ard-und-zdf/radio-abc/index.html. (18.05.2020).)

Zentral ist die Beleuchtung von gesellschaftlichen Themen aus unterschiedlichen Perspektiven. Das Feature setzt sich aus unterschiedlichen Elementen aus dem Hörfunk zusammen und hat keine klare Struktur. (Vgl.: Https://www.tu-chemnitz.de/phil/iesg/professuren/swandel/projekte/radiofeature/radiofeature.php)

Es ist ferner zu beachten, dass sowohl das Hörspiel als auch das Feature strak an das Medium Radio gebunden sind. Das Feature hinterfragt oder kritisiert jedoch meist aktuelle Ereignisse, in Differenz zum Hörspiel. (vgl. Uppendahl, Annika: Hörspiel. In: Rossipotti-Literaturlexikon; hrsg. von Annette Kautt; https://www.literaturlexikon.de/genres/hoerspiel.html letzte Sichtung am 20.07.20)

Außerdem ist das Feature eine journalistische Stilform, welche von Radiojournalisten genutzt wird, indem sie abstrakte Situationen oder Themen sozusagen zum Leben erwecken. Ein Feature erfordert eine zeitintensive Produktion. (Vgl.: https://www.dw.com/downloads/26019261/das-mini-feature.pdf, Stand: 27.07.2020.).

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Mini-Feature 

 

Das Mini-Feature ist ein Feature im Kleinformat. Es handelt sich dabei, genau wie beim Feature, um einen Bericht, der aus mehreren verschiedenen Einspielungen besteht. Aufgrund dessen werden für das Mini-Feature auch synonym Ausdrücke wie beispielsweise ,,Hörbild" oder ,,akustischer Film" verwendet. Im Radiojournalismus befindet sich das Mini-Feature zwischen Hörspielkunst und aktueller Reportage. Mini-Features erzählen Geschichten, die lebendig sind und Abstraktes anschaulich und bildlich vorstellbar machen. So wird durch das Mini-Feature ein Kopfkino bei den Hörern erzeugt. Des Weiteren sind Mini-Features Beiträge, die von einem Radiojournalisten geleitet werden

Mini-Features bieten ein großes Spektrum an Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten: O-Töne, Geräusche, Atmosphäre, Musik, Vox Pop und die Worte des Radiojournalisten sind zu hören.

Außerdem besitzen Mini-Features eine Länge von drei bis fünf Minuten.

Trotz der vielfältigen Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten können Mini-Features die Hörerinnen und Hörer mit komplexen Themen konfrontieren, indem Themen an charakteristischen Persönlichkeiten festgemacht werden und sich die Hörer mit den Persönlichkeiten identifizieren können. 

(Vgl.: https://www.dw.com/downloads/26019261/das-mini-feature.pdf, Stand:27.07.2020.).

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Foley-Artist /Geräuschemacher 

 

Schritte, zuschlagende Türen, raschelndes Papier, Tassenklirren auf Untersetzern, Autos in Bewegung – anders als in Filmen oder Serien, wo diese Geräusche beim Dreh zugunsten der Schauspieler durch Abkleben oder andere Tricks gedämpft und später nachvertont werden, müssen sie im Hörspiel komplett neu erschaffen werden.

Der englische Begriff Foley-Artist leitet sich vom Soundeditor Jack Donovan Foley von den Universal Studios ab, der als Geräuschemacher fürs Radio gearbeitet hatte, 

ehe er 1927 mit der Entscheidung, die Umge­bungs- und Atmo­sphä­ren­ge­räu­sche des  Musicalfilms „Showboat“ nachträglich aufzunehmen, die Sound-Produktionstechnik der Filmbranche revolutionierte.

Bis heute ist die Arbeit des Geräu­sche­ma­chers, von verbesserten Aufnahmetechniken abgesehen, grund­le­gend gleich ­ge­blie­ben.

Zu den Hauptaufgaben gehören noch immer die Aufnahme von Schritten und Bewegung – mit Säckchen voller Holzspäne für Schritte auf Schnee oder Waldboden oder aber mit Kaffeebohnen für Straßenschritte. 

Neben Bewegungsgeräuschen gehören Handlungsgeräusche zum Repertoire des Geräuschemachers, darunter das Eingießen von Flüssigkeiten, Pistolenschüsse oder das Drücken von Computertasten. 

Nicht immer wird das benötigte Geräusch durch dessen innerdiegetischen Gegenstand erzeugt – die Geräuschkulisse eines Fahrrads in Bewegung wird zum Beispiel von einem rasselnden Taschenregenschirm erzeugt, 

bei dem die Plane entfernt und eine Klingel angebracht wurde. Das Schussgeräusch, das wir durch Hörspiele gewohnt sind, entsteht durch einen Metallstab an der Unterseite eines Rollschuhs und ist der Grund, 

warum uns der Sound eines echten Schusses wahrscheinlich zu gedämpft erscheinen würde.

Das zeigt, welchen Einfluss das Schaf­fen der Foley-Artists auf die Hörgewohnheiten und -Erwartungen der Zuhörer hat. 

(Quelle: Urban, Daniel (2019): Was bitte ist eigentlich Foley-Art?, In: Schirn Magazin Online (30.07.2019).

[https://www.schirn.de/magazin/kontext/2019/big_orchestra/foley_art_geraeusche_kunst_im_film_big_orchestra/; zuletzt abgerufen am 04.05.2020])

Gerade der Einfluss des in Medien gehörten auf die Hörerwartung der Hörer*innen ist hier besonders interessant, da sie auch im täglichen Leben zu Missinterpretationen führen kann. Hört man ein Geräusch, dass man sonst nur aus dem Medium Radio oder anderen auditiven Medien kennt zum ersten mal Real so ist eine Umstellung der Denkweise gegenüber dem Hörerlebnis notwendig um es korrekt zu interpretieren.

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Frequenz 

 

Die Frequenz kann, unabhängig vom Thema Rundfunk, als ein regelmäßig wiederkehrendes Ereignis, angezeigt als Anzahl der Wiederholung pro Zeiteinheit ausgedrückt werden. Bezogen auf den Rundfunk und die Wellenlänge* auf die der Sender ausstrahlt, ist hier die volle Wellenschwingung pro Zeiteinheit gemeint. Die Einheit der Frequenz wird in Hertz angegeben: 1 Hz = 1/s.

(https://www.spektrum.de/lexikon/physik/frequenz/5323)

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Frequenzmodulation

 

Die Frequenzmodulation (FM) ist ein Modulationsverfahren bei dem durch die Veränderung bestimmter, bereits vorhandener Trägerwellen Informationen übertragen werden.

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Funken als Begriff und Mediengeste

 

Im Historischen Wörterbuch des Mediengebrauchs verfolgt Kai Steffen Knorr die Herkunft der Mediengeste "Funken" nach. Er erklärt, dass der Begriff um 1800 noch überwiegend im Kontext des Heiligen, des Feuers und höherer Gewalt stand und erst durch die Verfügbarkeit von elektrischen Funken eine neue Handlungsdimension hinzu bekam: Stromstoß-Experimente der Forscher Ewald Jürgen von Kleist (1700-1748) und Pieter van Musschenbrock (1692-1761), durch welche ein kräftiger Funke in die freie Hand einschlug, animierten Mitte des 18. Jahrhunderts Wissenschaftler in ganz Europa zu Experimenten mit den entstehenden Funken. Schmerzhafte Versuche gehörten bis weit ins 19.Jahrhundert zur unumgänglichen Forschungspraxis, wurden aber auch schon damals in der Experimentalkunst genutzt.

Als Fortsetzung des herbeigeführten Funkenschlags könnte gewissermaßen der globale Wettbewerb zwischen den Systemen der deutschen TelefunkenGesellschaft und Marconis britischer Wireless Telegraph Company im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert bezeichnet werden. Allerdings war das deutsche Wort "Funken" dort behaftet mit einer nationalistischen Aufladung entgegen dem internationalen ‚wireless‘ bzw. ‚Radio‘. Diese Rivalität hatte die Entwicklung separater Medienkulturen zur Folge.

2013 haben die deutschen Rundfunkanstalten mit der sukzessiven Abschaltung der Lang- und Mittelwellenfrequenzen das Ende des analogen Systems der Rundfunk-Ära eingeleitet, dessen Nachteile ein hoher Energieverbrauch auf der Senderseite und eine eingeschränkte Klangqualität sind, dessen Vorteil jedoch in einer extrem krisensicheren Infrastruktur mit hoher Reichweite bestand.

Begleiterscheinungen des Funkens wie knacken, knistern, rauschen, sind inzwischen nicht nur aus den Kopfhörern und Lautsprechern verbannt, sondern werden, während sie zuvor als selbstverständlicher Bestandteil des Radio- und Musikhörens akzeptiert wurden. auch explizit mit dem analogen Funkmedium in Verbindung gesetzt.

Quelle: Knorr, Kai Steffen (2015): Funken, In: Historisches Wörterbuch des Mediengebrauchs hg. v. Heiko Christians, Matthias Bickenbach, Nikolaus Wegmann, Köln: Böhlau Verlag, 268-287.

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 Funkexterne Zensur / funkexterne Kontrolle

 

Unter Funkexterne Zensur fällt, wenn beispielsweise Rundfunkräte Einfluss auf das Radioprogramm nehmen, sowie eine mögliche Einflussnahme höherer Gewalten (vgl. --> Zensur --> Presse- und Kunstfreiheit)

Die funkexterne Zensur bzw. Kontrolle sind Maßnahmen der Hörspielverarbeitung. Zu den Maßnahmen gehören beispielweise Verschiebungen von angekündigten Sendungen.

(Vgl.: Karl Ladler: Hörspielforschung. Schnittpunkt zwischen Literatur, Medien und Ästhetik. Wiesbaden 2001, S. 96-97.).

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Funkspiel

 

Funkspiel ist ein Begriff, der häufig synonym mit dem Begriff des Hörspiels verwendet wird. Der Zusatz Spiel macht deutlich, dass das Hörspiel ein literarisches, theatralisches und spielerisches Genre ist. Der Begriff Funk betont dagegen, dass das Hörspiel sehr stark von seinem Medium, dem Radio, abhängt. [Quelle: https://www.rossipotti.de/inhalt/literaturlexikon/genres/hoerspiel.html (letzter Stand: 21.07.2020)]